Es begab sich das ich Unitymedia Kunde war. Zufrieden, denn die Hindernisse, welche die in den Weg stellten (DNS Umschreiben, DS-Lite) waren mit etwas Aufwand zu regeln.
Vor einiger Zeit meine die Wohnungswirtschaft, die das Haus gekauft hatte, die Flüwo, den Kabelanschluss von Unitymedia auf Telekom umzustellen.
Naja gut, mit der Telekom hatte ich in der Vergangenheit keine guten Erfahrungen gemacht. z.B. wurde mir am Telefon vor Jahren eine 20€ Gutschrift versprochen, die ich aber nie bekommen hatte. Schnee von gestern, aber ich hatte mir geschworen – nie wieder Telekom.
Gut inzwischen sind 15-20 Jahre vergangen, vielleicht haben die ja etwas dazugelernt, der Unitymedia Kabelanschluss war niedriglatent (gute Pings), die Bandbreite mehr als bestellt (112 MBit/s statt 100 MBit/s, 5,9 MBit/s statt 5 MBit/s). Also dachte ich, ja wird wohl eine Eigenschaft vom Kabel Internet sein.
So kann man sich irren.
Bevor ich den Zugang über Kabel, also “Zuhause Kabel” bei der Telekom bestellt hatte wollte ich mich natürlich informieren.
Der erste Negativpunkt:
– Es gibt nur IPv4 Konnektivität
Das mag dem einen oder anderen egal sein, aber mir nicht, da ich eben mit Virtuellen Maschinen arbeite und IPv4 Adressen jedes mal 1-2€ / Monat kosten.
Wie auch immer, nach ewigem hin und her entschloss ich das in Kauf zu nehmen und habe mir eine OpenVPN Instanz in Amsterdam eingerichtet, die ca. 3€ / Monat kostet.
Immer wenn ich IPv6 Konnektivität brauche verbinde ich mit der Instanz.
Eine der Kontaktpersonen meinte sinngemäß, “Zuhause Kabel ist wie der IP Anschluss, nur über Kabel, es ist das selbe Telekom Netz”
Was mich zum nächsten Mangel bringt:
– Es ist nicht das Telekom Netz sondern das Netz der Tele AG aus Leipzig.
Hier die AS Info der Tele AG aus Leipzig.
– Hohe Latenz
Vom Router aus (ein PC Engines APU2C4 mit Pfsense) zum Server auf dem dieser Blog gehostet ist 40-45ms Latenz.
Der Server steht bei Hetzner in Deutschland, nähe Nürnberg.
Gebucht hatte ich 200 MBit/s im Downstream und 20 MBit/s im Upstream
davon habe ich
– höchstens 190 MBit/s im Downstream und 5 Mbit/s im Upstream verfügbar
und das ganze zu einem Preis von 49,95€/Monat mit 24 Monatsbindung. Der Vertrag verlängert sich bei Nichtkündigung um jeweils 1 Jahr.
Das ist ziemlich heftig. Solche Knebelverträge sind übrigens unwirksam.
Ein vergleichbares Unitymedia Paket:
400/10 Mbit/s – 39,99€ / Monat die ersten 24 Monate dann 44,99€ / Monat.
Nur bei Unitymedia bekommt man auch was man gebucht hat.
Hier protokolliere ich die Bandbreiten und Latenzen.
Die Wohnungswirtschaft Flüwo hat also nicht nur ihren Mietern einen qualitativ hochwertigen Internetzugang entzogen ( Ich war 4 Jahre Kunde mit nur 1 Aussetzer ) für den vermeintlichen Gewinn eines günstigeren KabelTV-Anschlusses. Sie hat ihn durch einen minderwertigen Internetanschluss ersetzt.
Nur kann man eben nicht mehr den Kabelanschluss gesondert betrachten. Wir leben in einer Internetgesellschaft. Der Internetanschluss gehört dazu, ist ein Grundrecht (BGH Urteil).
Sie hat somit ihre Immobilien im Wert und in der Attraktivität gemindert. Und der Dialog war leider ein Monolog, wie ich leider schreiben muss, denn die Frau Stüssgen hat sich nur einmal herabgelassen mit den Mietgesindel zu kommunizieren. Sie hat weder auf Fragen geantwortet, als “Multimedia Beauftragte”. Vielleicht sollte man dort Menschen einstellen die zumindest ein Grundverständnis von Technik haben und auch wissen wie man eine Email öffnet. Das war “Setzen 6”.
Ein Unitymedia Kabelanschluss hatte 17€ / Monat gekostet. Ein Telekom Kabelanschluss kostet 5€ / Monat (ob dem wirklich so ist wird sich zeigen in der nächsten Nebenkostenabrechnung). ABER, die Internetzugangstarife sind TEURER um diese 10€, und noch extra teurer wenn man eine 2. Telefonnummer möchte.
Und dazu, wie geschrieben, hochlatenter, mit schlechterem Durchsatz und entsprechen nicht den im Vertrag angegebenen Werten.
Also vorsicht an alle Mieter die meinen “bei der Telekom” einen Kabelinternetanschluss buchen zu wollen.
Das ist kein guter Deal. Sparen Sie sich ihre Zeit und Nerven und gehen Sie zur Konkurrenz, oder wenn es unbedingt Telekom sein muss dann eben den VDSL (denn Glasfaser haben nur einige wenige Auserwählte und das wird sich bis 2022 nicht ändern).
Effektiv hatte ich jetzt kosten:
207€ für PC Engines APU2C4 als Router und Firewall
90€ für einen Fritz!Repeater der 2.4&5GHz WLAN bietet samt DVB-C stream ins lokale Netz
26€ für Netzwerkkabel
Monatlich:
5€ Kabelanschluss
50€ Telekom Tele AG Kabel Internet
3€ OpenVPN Instanz
Macht 58€ / Monat
Vergleich mit Unitymedia Preis, bisher
40 €
17 €
=
57 € / Monat
Ich habe also über 300€ zum Fenster raus geworfen weil die Mitarbeiterin bei der Flüwo unfähig ist 1 und 1 zusammenzuaddieren.
Wieso wurden wir Mieter nicht gefragt was wir für sinnvoller erachten? Wieso wurde keine Expertenmeinung eingeholt?
Wieso wird man von der Flüwo behandelt als wäre man ein Mensch 2. Klasse und wird ignoriert?
Da wird “von oben herab” ohne jeglicher Grundlage einfach per Willkür entschieden.
Leben wir nicht in einer Demokratie?
Müssen wir uns erst wieder Gewaltsam unser Recht erkämpfen?
Also ich bin stinksauer. Stinksauer über die Willkür und über die Arroganz der Flüwo, über die Lügen der Telekom Mitarbeiter und über die Kopf in den Sand Vogel Strauss Taktik der Frau Stüssgen.
Update Aril 2024:
Auf Anfrage antwortet die Telekom
Alle DOCSIS-Anschlüsse werden über IPv4 bereitgestellt, und eine Zwangstrennung ist nicht vorhanden. Unsere DOCSIS-Leitungen werden weiterhin von der Tele AG verwaltet.
Im Zuge der Bereitstellung von Zuhause Kabel XXL wird im Keller eine Fiber-Node installiert, und die Multimediadose wird gegen eine GiGa-Dose ausgetauscht, um die maximalen Geschwindigkeiten zu erreichen.
Wenn Sie Ihre Bestellung als Anbieterwechsel aufgeben werden wir den Anschluss bei o2 automatisch für Sie kündigen.
Da bedeutet:
- Kein Telekom Netz
- Kein IPv6 im Jahr 2024